Sehen Sie das Positive in Ihrer Arbeit oder sehen Sie vornehmlich jene Dinge, die Sie verbessern müssen?
In unserer Gesellschaft liegt der Fokus meist darauf, was man verbessern kann.
Auch wenn uns gesagt wird, wir sollen die positiven Aspekte unserer Arbeit hervorheben, bewerten wir doch Leistung meist im Hinblick, was verbessert werden könnte und nicht, was bereits gut gemacht wurde. Wir streben von Natur aus nach Verbesserung.
Das führt dann dazu, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten zwar oft die Stärken der anderen fördern, unsere eigenen aber nicht. Wir versuchen meist, unsere Schwächen zu neutralisieren, anstatt auf unsere Stärken aufzubauen.
Eine Studie des Gallup Instituts vom Februar 2014 hat herausgefunden, dass Menschen, die täglich ihre Stärken einsetzen, sechsmal häufiger motivierter und produktiver arbeiten. Das wiederum hat zur Folge, dass die Unternehmensergebnisse deutlich verbessert werden.
Dennoch zeigen Gallups Auswertungen, dass die Realität anders aussieht. Nur 3% der Befragten gaben an, sich aufgrund ihrer Stärken Ziele setzen zu können. Auch ihr Arbeitsumfeld würde ihre Stärken aktiv fördert und sie darin ermutigen. Die restlichen 97% der befragten Arbeitnehmer allerdings befinden sich nicht in dieser Situation und arbeiten meist ziellos vor sich hin, ohne Rücksicht auf Produktivität und Effizienz.
Gallups Studie zeigt sehr gut, dass Mitarbeiter bessere Ergebnisse erzielen und proaktiver arbeiten, wenn sie ihren Stärken optimal ausnutzen können und das Unternehmen sie darin fördert. Durch das Wissen Ihrer eigenen Stärken gewinnen Sie Selbstvertrauen und Steigern Ihre Produktivität. Sie werden Entscheidungen mit mehr Rücksicht auf Ihre Kräfte fällen. Sie werden Einschätzungen bewusster treffen und Anregungen und Kritik positiver nutzen. Der Aufbau Ihres Zeitmanagement auf Ihre Stärken wird Ihnen Ressourcen freigeben und Sie werden Ihre Kräfte besser nutzen können.
Man muss aber nicht erst auf das Handeln des Vorgesetzten warten, bis man seine Stärken am Arbeitsplatz einsetzen kann. Man kann auch selbst einiges dafür tun, damit man in seiner Stärke arbeitet.
Dafür muss man zuallererst aber seine eigenen Stärken kennen.
Die eigenen Stärken erkennen
Ein guter Anhaltspunkt ist es, herauszufinden, was einem Spaß macht und wo man Kraft und Energie tankt, anstatt diese zu konsumieren. Meist sind dies Dinge, die uns leicht fallen und natürlich von der Hand gehen. Oft erzielt man genau bei jenen Aufgaben herausragende Erfolge, die einem Freude bereiten und wo man mehr Durchsetzungskraft hat.
Leider nimmt man die mit Leichtigkeit erbrachte Leistung oftmals nicht mehr als etwas Besonders wahr. Machen Sie es sich daher zur täglichen Routine, Ihre Stärken bewusst wahrzunehmen.
Allerdings muss eine Aufgabe, nur weil Sie Ihnen Energie gibt, nicht automatisch eine Stärke darstellen. Wenn Sie trotz Spaß und Freude an einem Projekt, immer wieder größere Überarbeitungen oder zusätzliche Arbeiten machen müssen, kann dies ein Hinweis sein, dass hier nicht Ihre Stärke liegt. Die Kombination aus Erfolg und Freude an der Arbeit ist ein sehr guter Hinweis auf Ihre wahren Stärken am Arbeitsplatz.
Jede Stärke ist einzigartig
Wenn Sie versuchen, Ihre Stärken durch den Vergleich der Stärken der anderen zu entdecken, werden Sie mit Sicherheit nur Enttäuschung aber keine Stärken finden.
Die eigenen Stärken basieren nicht nur auf der individuellen Veranlagung, sondern auch auf die eigenen inneren Werte. Daher ist ein Vergleich Ihrer Stärken mit den Stärken anderer kontraproduktiv und wenig förderlich. Denn Sie sind einzigartig. Genau wie Ihre Stärken.
Je öfter Sie sich Ihrer Stärken bewusst sind und diese gezielt einsetzen, desto früher wird daraus eine Gewohnheit. Frequenz ist der Schlüssel dafür. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, regelmäßig zu notieren, wie oft Sie täglich welche Stärken nutzen. Sie werden am Ende Ihr ganz persönliches Stärkenprofil erhalten.
Holen Sie sich Feedback ein
Ein sehr gutes Mittel, um nach der Selbstreflexion Ihre wahren Stärken herauszufiltern, ist, die Meinung von Kollegen einzuholen. Ein Feedback von Menschen, mit denen man täglich zusammensitzt und arbeitet kann Ihnen einen tieferen Einblick verschaffen.
Warum wenden sich die Kollegen bei bestimmten Herausforderungen an Sie? Warum hat man Sie bei besonderen Projekten gerne mit im Team? Die Gründe werden Ihnen helfen, Ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen und Ihre Stärken zu identifizieren.
Sie sind verantwortlich
Es ist nicht nur wichtig, die eigenen Stärken zu kennen, sondern Sie müssen auch Verantwortung übernehmen, diese effizient und produktiv einzusetzen. Sie sind selbst dafür verantwortlich. Wenn Sie darauf warten, dass Ihnen jemand sagt, wie Sie Ihre Stärken einsetzen sollen, dann drücken Sie sich nur vor der Aufgabe. Überlegen Sie immer vor wichtigen Terminen, entscheidenden Situationen und Projekten, welche Ihrer Stärken hier zum Erfolg beitragen könnten. Wie könnten Sie Ihre Stärken für die Lösung einsetzen?
Die Nutzung der eigenen Stärken ist auch nicht auf bestimmte Arbeitsrollen eingeschränkt. Man sollte nicht auf dieses Potenzial verzichten, nur weil man die eigene Karriereleiter noch nicht ganz erklommen hat. Stärken basieren nicht auf beruflichen Positionen , sondern sie basieren auf den Menschen. Jeder Tag ist eine Gelegenheit, Ihre Stärken effektiver zu nutzen, egal welche Rolle Sie in Ihrem Unternehmen spielen.
Die Beschäftigung mit eigenen Stärken ist kein einmaliges Event, sondern ein nachhaltig wertvoller Prozess, der ein Leben lang anhält.
Jene, die aktiv mit ihren Kräften arbeiten möchten, sollten sich einer professionellen Analyse unterziehen.
Es gibt unzählige Bewertungsplattformen im Internet, anhand man seine Stärken erfahren kann. Leider sind diese oft unzutreffend und standardisiert. Am Ende weiß man oft auch nicht, wie man die Ergebnisse in die Praxis umsetzen soll. Man sollte hier einen Test verwenden, der auch Ergebnisse liefert, mit denen man arbeiten kann und die Ihnen in Ihrem Beruf weiterhelfen.
